Hallo Freunde des guten Geschmacks und guter Technik.
Ich hatte mir ja vor Weihnachten 2014 super günstig eine Bandsäge (FK20) von Bizerba an Land ziehen können. Leider hatte die Säge schon ein paar Jahre ungereinigt in einer Art Scheune zugebracht, aber mit Geduld und Spucke hab ich sie gereinigt und letztendlich auch in einen Zustand gebracht, wo alle dafür vorgesehen Teile Ratzfatz demontierbar sind, zur besseren und gründlichen Reinigung versteht sich.
Da ich weis das .... auch so ein Schmuckstück besitzt, hab ich mir gedacht ich zeige mal wie so eine Bandsäge zum Reinigen zerlegt wird.
Hier ist das gute Stück und wie man sieht wird sie mit Starkstrom betrieben.
So, nun geht es los...dauert etwa 2 - 3 Minuten sie zu zerlegen.
Zum Aufklappen die 2 Verriegelungen von der waagerechte in die senkrechten Stellung bringen und die Tür klappt auf.
Als erstes wird an dem Sterngriff mit der Sicherheitskupplung oben das Spannrad soweit entspannt das man das Sägeband raus nehmen kann.
Wenn das Sägeband raus ist, kann die Spannscheibe mit leichter Neigung (oberer Rand nach Vorne) aus der Radaufhängung gehoben werden.
Oben ist die Aufhängung, ein Stück darunter die Schraube mit der man den korrekten Lauf des Sägebandes justieren kann (Knauf und Arretierung auf der Rückseite), der Überstand der Zähne sollte 2 mm über den Spannrad-Rand sein und 1 mm auf der Gehäuseseite des Spannrades..
So jetzt ist das Spannrad raus und hier sieht man die Radaufhängung die in 2 Führungsschienen läuft und mit dem Sterngriff oben, hoch oder runter geschraubt werden kann. Das Sägeband überspannen geht nicht, da eine Sicherheitskupplung überspringt wenn der richtige Spanndruck erreicht ist. An der Aufhängung kann man auch "schön" sehen das irgendein Vollhirn das Sägeband vekehrt eingebaut hatte, was im Metall deutliche Spuren hinterlassen hat. Ich hab die Führungsschienen umgedreht damit sich nicht soviel Schmutz in den Kerben sammelt.
Auf der rechten Seite etwas unterhalb der Scheibe befindet sich die obere Sägebandführung. Die ist auch mit 2 Griffen entnehmbar. Erst die schwarze Arretierung aufklappen
und dann die Führung von den 2 Stiften ziehen.
Die zerstörungsfrei zu lösen ist mir erst nach fast 1 Jahr gelungen, so festgebacken wegen "Niebenutzung" war die.
Nun geht es an den Ausbau des Antriebsrades.
Auch dieses Bauteil saß wegen Nieausbau so fest auf Welle, Nut und Feder das es mir ebenfalls erst 1 Jahr später zerstörungsfrei gelungen ist sie zu demontieren und gründlich zu reinigen und gängig zu machen.
Zum Ausbau des Antriebsrades lösen wir die mittige Arretierung, die dazu gegen den Uhrzeigersinn gedreht werden muss und ziehen das Rad von der Welle.
So sieht das aus...
Nun kommt man gut an die unutere Sägebandführung die mit Bürstenköpfen dafür sorgt das die "Sägespäne" am Band möglichst gründlich abgebürstet werden.
Die untere Bandführung hat keine Arretierung, sie steckt einfach in einer Aussparung des Sägetisches, so das man sie mit leichtem Klopfen von Unten, nach Oben raus nehmen kann.
Schon ist sie draussen und hier sieht man auf der rechten Seite eine Schraube mit der man den Andruck der Bürsten an das Band justieren kann.
Laut Anleitung zum Reinigen war es das jetzt, aber ich nehm immer alle Teile raus die verschmutzt werden (können) und leg sie (ausser die 2 Gußräder) zur gründlichen Reinigung mit in die Spülmaschine.
Es geht weiter mit dem Sägeschutzbügel an dessen Handhabung mich mich mittlerweile gewöhnt habe. Nur noch mit dieser Sicherheitsfunktion wird gesägt! Nix is mit Hochbinden oder ähnlichem Ausserbetrieb nehmen des Sicherheitsbügels, meine Hände sind mir zu wichtig.
Auch hier kann man leider wieder gut sehen das die Säge Vorbesitzer hatte, die keinerlei Ahnung von dern Handhabung und dem einstellen einer Bandsäge hatten. Mir kommt da meine Ausbildung zum Industrieanlagenmechaniker und jahrelanger Einsatz im Maschinenbetrieb der Stahlerzeugung zu Gute.
Der Sicherheitsbügel ist klappbar auf einem kleinen Bolzen gelagert und mit einer Madenschraube gegen rausrutschen gesichert.
Wir lösen also die Madenschraube mit einem entsprechenden Schraubendreher. Das ist übrigens das einzige Werkzeug das man braucht um die Säge zum Reinigen zu zerlegen.
Der Bolzen wird in Teflonhülsen geführt und somit kann man ihn mit wenig Kraftaufwand, mit dem Schraubendreher von Innen nach Außen rausdrücken.
Natürlich sollte man dabei eine Hand am Bügel haben und ihn vor dem Runterfallen sichern.
Um wirklich freie Bahn beim Putzen zu haben, nehm ich auch noch die Radaufhängung und den Sterngriff mit der Sicherheitskupplung raus.
Einfach auseinander schrauben und die Aufhängung aus der Führung nehmen...
Fertig zum reinigen!
Ich hoffe das die Doku dem einen oder anderen nützt. Ich hätte sowas gerne im Netz gefunden, als ich Ende 2014 vor dem Problem stand die Säge möglichst ohen Beschädigungen zu zerlegen. Mit der oberen Bandführung und dem Antriebsrad (beide Räder sind aus Stahlguß und könnten bei falschem Druck zerspringen) hat es ja nun gsd. auch geklappt, nachdem ich 1 x im Monat mit Rostlöser und vorsichtigem Prockeln, Bewegung in die Sache gebracht hatte.
Das auseinander nehmen zum Reinigen (und auch der Zusammenbau) dauert so um die 3 Minuten, wenn alle Teile in vernünftig gepflegtem Zustand sind und die Maschine regelmäßig nach Gebrauch gereinigt wird.
Hier eine Sägeprobe. In gefrorenem Zustand gesägte Schafkottelet, die Säge zieht durch Gefrorenes, wie ein warmes Messer durch Butter. Da kommt Respekt und Sorgsamkeit beim Betrieb der Säge auf und immer ein wachsames Auge auf die Finger!!!
...der Micha
Bizerba Band-Knochensäge FK20 zerlegen, 15.01.2016
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Bizerba Band-Knochensäge FK20 zerlegen, 15.01.2016
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Re: Bizerba Band-Knochensäge FK20 zerlegen, 15.01.2016
"...nachdem ich 1 x im Monat mit Rostlöser und vorsichtigem Prockeln, Bewegung in die Sache gebracht hatte."
Respekt!
So viel Geduld hätte ich nicht, aber es hat sich ja wirklich gelohnt!
So eine Säge hätte ich auch gerne....
Respekt!
So viel Geduld hätte ich nicht, aber es hat sich ja wirklich gelohnt!
So eine Säge hätte ich auch gerne....
Gruß Ørn